Lokal-Nachrichten

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Aachen (an-o). Am Dienstag erhält die "Hans-von-Reutlingen-Gasse" in der Aachener Innenstadt offiziell ihren Namen.

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte hatte am 9. Mai einstimmig beschlossen, die zwischen der Schmiedstraße und dem Münsterplatz gelegene 13 Meter lange und drei Meter breite so genannte Gasse ohne Namen nach dem Aachener Goldschmied zu benennen.

Hans von Reutlingen lebte um 1465 bis 1547 und ist einer der größten Goldschmiede des Spätmittelalters. Er hat mehr als 40 Jahre in Aachen gelebt und gearbeitet. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen die Monstranz und die Petrusstatue des Aachener Domschatzes sowie der Aachener Buchdeckel des Reichsevangeliars, der heute in Wien aufbewahrt wird.

Feierliche Übergabe

Die feierliche Übergabe der nach ihm benannten "Hans-von-Reutlingen-Gasse" beginnt am Dienstag um 15 Uhr mit einer kurzen Veranstaltung in der Domschatzkammer.

Nach der Begrüßung durch Dompropst Hans Müllejans wird Adam C. Oellers, stellvertretender Direktor der Museen der Stadt Aachen, die beiden Exponate des Aachener Domschatzes vorstellen. Anschließend wird Bezirksvorsteher Peter-Michael Koenig die Gäste in der "Hans-von-Reutlingen-Gasse" begrüßen und Prof. Ernst Günther Grimme, ehemaliger Direktor der Museen der Stadt Aachen, das Leben und Werk des Künstlers in seinem Vortrag "Wer war Hans von Reutlingen?" beschreiben.

Im Anschluss an die Eröffnung einer Dokumentation zu Hans von Reutlingen in der Gasse, die ab Dienstag seinen Namen trägt, sind alle Gäste zu einem Umtrunk eingeladen.

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Aachen (an-o/ny). Sie ist 13 Meter lang, drei Meter breit, schon sehr alt und hat erst seit Dienstag einen Namen: Die kleine Gasse zwischen der Schmiedstraße und dem Münsterplatz heißt jetzt "Hans-von-Reutlingen-Gasse".

"Spät, aber nicht zu spät wird ein Aachener Künstler geehrt", sagt der ehemalige Museumsdirektor Prof. Ernst Günther Grimme, als er langsam den blauen Sack vom neuen Straßenschild am Dom zog. Der Kunsthistoriker Grimme, der bereits 1954 seine Promotion über den mittelalterlichen Goldschmied Hans von Reutlingen geschrieben hatte, beschrieb seinen "Hans von Aachen" als einen Meister, der einer Ehrung würdig sei.

Hans von Reutlingen war ein außergewöhnlicher Künstler. "Ist das Majestätssiegel Maximilians I. noch ein Meisterwerk spätgotischer Kleinplastik, so haben in der ein Vierteljahrhundert später entstandenen Goldbulle Karls V. Ornamente der Frührenaissance an Gewicht gewonnen", zog Grimme nach 40 Jahren der Forschung Bilanz.

Hans von Reutlingen lebte von 1465 bis nach 1547. Zu den bedeutendsten Werken des Künstlers zählen die Petrusstatue und die Monstranz im Aachener Domschatz. Dompropst Hans Müllejans: "Die Monstranz benutzen wir bis heute beim sakramentalen Segen."

Und damit auch jeder Tourist Einblicke in das Leben und Wirken des Goldschmiedes erhält, sind in vier Schaukästen in der Gasse seine Werke dokumentiert.